Wenn niemand zu Schaden gekommen ist, dann sind solche Unfälle erfreulich und spannend. Bei solchen Bildern versuche ich mir immer, Lagen vorzustellen.

Hier die Frage: Angenommen, links, wo die Brücke auf die Strasse trifft, wäre eine Person eingeklemmt. Wir müssten also die Brücke anheben, um einen Patienten zu befreien.

Nun die Frage: wieviel Gewicht müsste man hier anheben? Welches Gerät ist denn geeignet? Wie würde man ansetzen? Ich freue mich auf Antworten, ob hier oder bei Facebook. Wenn eine besonders gute Antwort eintrudelt: ich verschicke ein Heavy Rescue Germany T-Shirt

Hier ein Video wo das neue Paratech TVS zu sehen ist. Von der Anwendung her supersimpel. Auch ansonsten zeigt das Video eine schöne Alternative, nämlich das Arbeiten mit der Säbelsäge.

Was mir hier nicht ganz gefällt, ist das Glassägen. Ein Kombi in dieser Lage ist alleine mit Holz ausreichend stabilisiert, es kann ein zugang über Heck gelegt werden. Wenn der Patient mit einer Platikplane bzw. Patientenschutz zugedeckt ist, kann man auch mit den Arbeiten am Glas loslegen imho.

Eine Filtermaske sollte bei einer Feuerwehr mit Rettungssatz auf jeden Fall mitgeführt werden.

Endlich dazu gekommen, das „basketing“ auszuprobieren. Dazu werden die Stützen nicht direkt angebracht, sondern eine Kette unter das Fahrzeug eingespannt. Das ist schon recht „advanced“ und erfordert einiges an Übung, sonst dauert die Anbringung viel zu lang. Ist aber eine super Alternative wenn die Ausrüstung und die Situation die Möglichkeit hergeben.

Dazu noch bei einem allen drei Durchgängen die hydraulischen Heber benutzt. Wieder super lehrreich. Weitere Infos dann wenn es wieder Richtung Europa geht.

Firehouse.com FireEngineering.com ist eine fantastische Resource für Trainingvideos. Das hier gefällt mir aber ganz und gar nicht. Lage: Person unter PKW. Grundsätzlich ist der gewählte Weg der richtige, jedoch:

  • Zuallererst sollte der Überlebensraum des Patienten gesichert werden. Das sind zwei Klötze und zwei Keile neben ihm
  • Zweitens sollte der PKW gegen wegrollen gesichert werden. Das sind zwei Keile als Erstmaßnahme, einer vorne rechts, einer hinten links
  • Dann erst die Gegenanker setzen. Was die da im Video machen: heben des PKW erzeugt logischerweise auf der Gegenseite eine Gegenreaktion. Der PKW wird nach unten in den Patienten gedrückt. Ironischerweise wird das Phänomen bei 1:26 erklärt
  • Es fehlt die Sicherung gegen Wegrollen an der Rädern „talwärts“
  • …und dann, ich weiss, es sind die USA und man muss besonders sicher vorgehen, aber die gehen mit dem Unterbau um, als ob es Nitroglycerin wäre. Dauert alles viel zu lange.

…aber immerhin die richtigen Kissen ;-)

Das hier ist richtig übel. Wie es aussieht, versagt das Hauptzugseil am großen Kran rechts, und die Last fällt runter. Der Info bei YouTube nach wurde der „Freigang“ eingelegt. Der rechte Kran ist schlecht positioniert, da der große Ausleger, der zur Wartung herabgelassen wurde, den Kran trifft.

Besonders interessant: schaut Euch mal den linken Kran an, was so ein Arm für Bewegungen ausführt. Der Grund, warum der Ausleger so „elegant“ nach unten geht: den Kran hats umgehauen (Foto). Dazu noch eine Fotostrecke nach dem Unfall.

Niemand erzählte mir, mein Job ginge primär um Logistik, alles andere inkl. Rescue wäre zweitrangig. Wie auch immer, und weil es nicht anders ging: Kollege fliegt in München ein und zieht das mächtigste USAR-Gespann in Deutschland Richtung DK. Irgendwie hatte ich mich an mein „Pumpkin“ – so der Name des Bullys – gewöhnt, und irgendwie war ich ein wenig traurig. Vorteil: ich muss das Ding nicht selber hochziehen. Ende September ist Großübung in DK, ich fliege aus Oslo ein…habe ich das mit der Logistik erwähnt?

Im Bild oben ist eine Lage aus der Lukas Rescue Challenge zu sehen. Das Auto war in die Grube gefallen, eine Person eingeklemmt. Tja, und das wäre so ein Fall wo ich am Liebsten eine Person unter dem PKW gehabt hätte, aber man kann nicht alles haben im Leben :)

Nun ist er um, der Big Lift. Perfektes Wetter, perfektes Team. Teils mit 300km Anreise, teils ein Großteil der Führungsriege des südwestlichen Landkreisnachbarn. Diesmal mit „offset“-Unterfahrunfall, das Auto also halb drunter.  Hier ist der Link zur Bilderstrecke.

Vorgabe: anheben zur Befreiung des PKW, das sind ca 30-50cm (je nach Seite) in 20 Minuten, mit Ausrüstung die auf einem HLF Platz finden würde, mit einer Gruppe in 20 Minuten. Hat wunderbar geklappt. Hier die Ausgangslage:

Wie man sieht, kippt das Ding nach rechts. Gewähltes Mittel: Hochdruck-Hebekissen mit Kreuzverbau. Stabilisierung über Stützen. Zunächst anheben und Anhänger ausrichten:

..und anschliessend weiterheben, bis genug Luft vorhanden ist. Seitliche Sicherung diesmal übrigens über Erdanker / Erdnägel und Spanngurt.

Danke nochmal an die Teilnehmer. War astrein!

Das Video hier gehört zur Kategorie „alles kann jederzeit und überall passieren“. Aussagen wie „passiert hier nie“ sind humbug.

Die Welt ist OK – bis zwei Sekunden vorm Ende. [BoingBoing]